Freie Presse 01.03.2006 Mike Baldauf
Stadtkurier 22.03.2006
Jörg Reichel 28.03.2006
Freie Presse 30.03.2006 Sandra Häfner
Nachrichten
seit 1990

Huckelpiste macht Einwohner zornig
350 Menschen protestieren in Krumhermersdorf

Mit einer einfachen Straßenflickung auf den besonders in Mitleidenschaft gezogenen Abschnitten der Ortsdurchfahrt wollen sich die Krumhermersdorfer Einwohner nicht mehr zufrieden geben.

Der schlimme Zustand der Ortsdurchfahrt hat gestern Abend etwa 350 Menschen vor dem ehemaligen Rathaus in Krumhermersdorf zu einer Protestkundgebung auf die Straße getrieben. Initiator und Ortsvorsteher Jörg Tausch empfand ob des großen Zuspruchs eine gewisse Zufriedenheit. Denn das Fass zum Überlaufen brachte für ihn eine Auskunft der Straßenmeisterei, wonach es eigentlich keine Veranlassung gebe, etwas zu unternehmen, solange sich niemand über den Zustand der Fahrbahn beschwert.

Dabei scheint schon die Ankündigung der gestrigen Veranstaltung für einigen Wirbel im Landratsamt gesorgt zu haben. Tausch unterrichtete die Protestierenden vom Schriftverkehr mit der Behörde sowie von einem Telefonat mit Umweltdezernent Udo Kolbe. Zwar habe das Amt die Teilnahme kurzfristig abgesagt. Doch die jüngsten Signale aus Marienberg stimmen Tausch und Zschopaus Oberbürgermeister Klaus Baumann, der gestern neben ihm auf dem Podium stand, etwas zuversichtlicher. Jörg Tauschs Worten zufolge ist der Kreis inzwischen von dem Vorhaben abgerückt, die betreffenden Straßenzüge in vier Bauabschnitten im Zeitraum von 2007 bis 2011 grundhaft zu sanieren. Schon vorige Woche hatte Landrat Albrecht Kohlsdorf die Möglichkeit angedeutet, die Bauzeit auf zwei Jahre zu straffen.

Jörg Tausch hält indes einen Zeitraum von drei Jahren für realistisch. In dieser Zeit sollte die Erneuerung der Waldkirchener Straße auf einer Länge von fast zwei Kilometern sowie der Ortsdurchfahrt von der Einmündung der Zschopauer Verbindungsstraße bis zum Ortsausgang (etwa drei Kilometer) zu bewerkstelligen sein. Zudem fordern die Krumhermersdorfer anstelle der sonst nach dem Winter üblichen Straßenflickung, dass auf dem besonders geschädigten Abschnitt im Mitteldorf die alte Decke komplett abgefräst und durch eine provisorische Verschleißschicht ersetztwird. Diese sollte zumindest bis zum grundhaften Ausbau halten, forderte auch Frank Uhlmann, der auf dem Podium seinem Ärger Luft machte. Das Landratsamt sagte laut Tausch zu, den Vorschlag zu prüfen. Einzelheiten sollen am 28. März bei einem Termin mit dem Ortschaftsrat besprochen werden. Für den Fall, dass der Protest nicht zum Erfolg führt, kündigte der Ortsvorsteher weitere Aktionen an.


der Stadtkurier Zschopau:

Die schlechteste Dorfstraße des Landkreises - Protestkundgebung in Krumhermersdorf

Vor dem ehemaligen Rathaus forderten am 20. Februar 350 Krumhermersdorfer die Instandsetzung der Ortsdurchfahrt durch den Landkreis Mittleres Erzgebirge.


Ortschaftsrats-Sitzung am 28.03.2006 dazu:

Nach der Protestkundgebung vom 28.02.06 hat sich der Dezernent vom LRA MEK Dezernat II Herr U.Kolbe bereiterklärt, bei einer am gestrigen Tag stattgefundenen Ortschaftsratssitzung Auskunft über den Stand der Straßeninstandsetzung und der dazugehörigen Planung zu geben. Anwesend waren Herr Kolbe, Herr Tiltack Amtsleiter des Verkehrsamtes im LRA MEK, Herr Lange Straßenmeisterei Gornau sowie der Oberbürgermeister Herr K. Baumann und 4 Ortschaftsräte. Weiterhin waren 9 Krumhermersdorfer Bürger und eine Vertreterin der Freien Presse anwesend. Nach nochmaliger Bekräftigung unseres Protestes meinerseits an die Adresse des Landratsamtes und der Androhung von weiteren Maßnahmen bei keiner klaren Aussage durch die Verantwortlichen des Landratsamtes wurde uns folgendes mitgeteilt:

Der grundhafte Ausbau der Ortsdurchfahrt von der Waldkirchener Str. bis zur Börnichener Str. am OA kommt ein Jahr früher wie geplant. Die Baumaßnahmen sollen in 3 Bauabschnitten erfolgen. Der 1. Bauabschnitt beginnt 2007 von der Waldkirchener Str. bis zur Zschopauer Str.(Alte Post) dazu kommen im selben Jahr noch 3 Brückenbauwerke. Der 2. Bauabschnitt 2008 von der Zschopauer Str. bis zur Str. An der Kirche oder Fischerplatz. Der 3. Bauabschnitt 2009 der Rest bis zur Börnichener Str. (S 227). Das Gesamtfinanzvolumen beläuft sich auf ca. 5 Mio. ?. Bis dahin müssen wir weiter mit einer Straßenflickung leben. Die geforderte Abfräsung der schlechtesten Stücken im Mitteldorf mit einer Bausumme von 50.000,00 - 100.000,00 ? sei zu unrentabel, da innerhalb der nächsten 2 Jahre die Komplettsanierung durchgeführt wird. Die Verantwortlichen versprachen aber, das die Flickungen in einem etwas größeren Umfang ausgeführt werden sollen. Wir werden sehen!

Reichel Jörg
Stellv. Ortsvorsteher von Krumhermersdorf


Bau der Dorfstraße für 2007 geplant
Vorbereitungen für Krumhermersdorfer Ortsdurchfahrt laufen - Schlaglöcher werden wieder nur geflickt

(Freie Presse 30.03.2006)
Die Ortsdurchfahrt von Krumhermersdorf wird ab nächstem Jahr in drei Abschnitten bis 2009 gebaut. Auf 3,8 Millionen Euro belaufen sich die veranschlagten Kosten. Die Schlaglöcher im besonders betroffenen Mitteldorf werden bis zu Beginn des Ausbaus nur geflickt. Das sagte Udo Kolbe, Umweltdezernent im Landratsamt, zur Krumhermersdorfer Ortschaftsratssitzung am Dienstagabend.

Demnach beginnt der grundhafte Ausbau der Dorfstraße im unteren Ortsteil. Die Kosten für den 1,5 Kilometer langen Abschnitt von der Waldkirchener Straße bis zum Abzweig Zschopauer Straße betragen voraussichtlich 1,05 Millionen Euro. Gleichzeitig werden im Bereich der Kirche im Mitteldorf drei Brücken gebaut. Hierfür sind 440.000 Euro veranschlagt. 2008 ist die Sanierung dorfaufwärts bis zur Kirche geplant. Der Bau der 1,2 Kilometer langen Strecke soll 1,3 Millionen Euro kosten. Für den letzten Bauabschnitt bis zum Gewerbegebiet, 1,5 Kilometer lang, sind Kosten von einer Million Euro berechnet worden. Er ist für 2009 geplant. „Damit fließen bis zu 50 Prozent aller Straßenbaumittel des Kreises in den Jahren 2007 bis 2009 nach Krumhermersdorf", konstatierte Udo Kolbe. Den Ausbau in zwei Jahren zu realisieren, wie von Landrat Albrecht Kohlsdorf (CDU) gefordert, sei aufgrund der dazu nötigen Vollsperrungen nicht möglich, sagte Ordnungsamtsleiter Dietmar Til-tack. „Dann käme niemand mehr aus dem Ort heraus oder hinein. Wir müssen während der Arbeiten beispielsweise den Schülerverkehr gewährleisten", gab er zu bedenken. Bereits die Aufteilung in drei Bauabschnitten sei mit großen Einschränkungen für die Anwohner verbunden, so Tiltack.

Sorgen bereitet den Krumhermersdorfem trotz der Baupläne das besonders marode Straßenstück im Mitteldorf. »Wenn das erst 2008 gebaut wird, gehen noch zwei Winter ins Land, und es wird noch dreimal geflickt«, gab der Zschopauer Oberbürgermeister Klaus Baumann (CDU) zu bedenken. Die Straße in diesem Bereich abzufräsen und mit einer Verschleißschicht zu versehen, sei für die kurze Zeit bis zum Bau jedoch zu aufwendig. Auch eine Oberflächenbehandlung, bei der die Straße eine neue Splittschicht erhält, wurde verworfen. »Das machen wir nur ungern, denn die Anwohner sind dadurch einer großen Schmutzbelastung ausgesetzt«, erklärte Straßenmeister Alexander Lange.