Außenstelle der Stadtbibliothek in Krumhermersdorf geschlossen

Auf Grund der geringen Nutzung der Außenstelle der Stadtbibliothek Zschopau in Krumhermersdorf wird diese auf Empfehlung des Ortschaftsrates ab dem 23.Juni 2006 geschlossen. Letztmalig ist die Außenstelle der Stadtbibliothek in Krumhermersdorf am 20. Juni 2006 geöffnet.

Wir danken allen Krumhermersdorfer Leserinnen und Lesern für ihre Treue und würden uns freuen, wenn wir sie auch in unseren Bibliotheksräumen im Schloss Wildeck begrüßen könnten! Dort können auch noch entliehene Medien abgegeben werden. Wir haben wie folgt geöffnet: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 10 - 18 Uhr, Mittwoch geschlossen.

Berger
Leiterin Stadtbibliothek Zschopau

Sinkendes Interesse führt zur Schließung
Krumhermersdorfer Bibliothek gestern zum letzten Mal geöffnet - Nur noch sieben Stammkunden

Auch wenn der 20. Juni 2006 als letzter Tag der Bücherei in Krumhermersdorf in die Chronik eingeht, werden die Bücher nicht zugeschlagen. Leiterin Sigrid Weißbach, Bärbel Gerstenberger und Gudrun Bolomsky (v. l.) schauen bei Günter Hampel nach, was in der Kindertagesstätte weiter genutzt werden kann.

Zum letzten Mal hat Günter Hampel gestern die Tür zur Krumhermersdorfer Bibliothek abgeschlossen. Die Zweigstelle der Zschopauer Stadtbibliothek, die sich im Gemeindeamt befand, wurde auf Empfehlung des Ortschaftsrat geschlossen. »Gerade in einer Zeit, in der wir effektiver wirtschaften müssen, war die Auslastung dieser Einrichtung einfach zu gering«, so Ortsvorsteher Jörg Tausch.

Hampel konnte den Schlüssel gestern getrost kurz vor 17 Uhr herumdrehen. Schließlich kam der eine Besucher, der am einzigen Öffnungstag der Woche durchschnittlich vorbei schaute, gestern schon kurz nach 15 Uhr. Eine Rentnerin hatte vier Bücher zum Thema Belletristik zurückgebracht. Sie gehörte mit sieben älteren Frauen zur Stammkundschaft, die Hampel ab und zu in den beiden Räumen begrüßte.

Dem Stadtangestellten, der zudem Hausmeisterdienste im Krumhermersdorfer Kindergarten und in Zschopaus Grundschule Am Zscho-penberg verrichtet, sind die Bibliothek und ihre Besucher ans Herz gewachsen. Fünf Jahre war Hampel dort tätig: »Da so wenige kamen, lernte ich alle gut kennen und unterhielt mich gern mit ihnen.« Wo auf den 70 Quadratmetern etwas zu finden war, wusste der 54-Jährige genau. Schließlich hatte er das Material eingeräumt und neu sortiert.

Manchmal fand ein Austausch mit der Zentrale in Zschopau statt. Knapp 200 der knapp 1000 Medieneinheiten stammten von dort. Neben Büchern gehörten einige Hörspiel- und Videokassetten zum Sortiment - die meisten mit Märchen. Sogar vier CD-ROM hatte Hampel anzubieten. Trotz allem sank das Interesse zusehens. Nur 151 Ausleihen waren im Jahr 2005 zu verzeichnen, Tendenz fallend.

»Das hat auch mit der Schließung der Schule zu tun. Viele Kinder kommen jetzt nach dem Unterricht gleich in Zschopau zu uns. Hier ist auch das Angebot größer«, sagt Marion Berger. Auf die Leiterin der Stadtbibliothek wartet nun die Umlagerung des Materials aus Krumhermersdorf, das auf die Zentrale sowie Kindergärten verteilt werden soll. Sie plant eine Zusammenarbeit mit dem Krumhermersdorfer Seniorentreff, um den Rentnern die Ausleihe zu erleichtern.