Freie Presse 14.06.2006 Katrin Kablau
Nachrichten
seit 1990

Schutzhütte am Krumhermersdorfer Grillplatz niedergebrannt
33 Feuerwehrleute im Einsatz

Zum Brand am Montag

Innerhalb weniger Minuten ist am Montagabend die Schutzhütte in Krumhermersdorf niedergebrannt. Die Feuerwehrleute konnten nur noch ein Ausbreiten der Flammen verhindern. Zerstört wurde ein beliebtes Ausflugsziel in der Region, das mit viel Engagement vor Jahren aufgebaut und seit dem gepflegt worden ist. Jetzt ist wichtig, dass es der Polizei gelingt, den Brandstifter schnell zu ermitteln und dingfest zu machen. Die Sorge vor derartigen Übergriffen in der Region wächst mit jedem Tag. Doch ein Wermutstropfen bleibt: Selbst wenn die Brandstiftung schnell aufgeklärt wird, gibt es doch für eine solche Tat keine gerechte Strafe.

Den Unterstand am beliebten Krumhermersdorfer Grillplatz an der Bornwaldstraße, bekannt als Katzenpfötel, gibt es nicht mehr. Die offene Schutzhütte stand am Montagabend in Flammen. In einer der Toiletten war Feuer gelegt worden. Inzwischen prüft die Polizei, ob es einen Zusammenhang mit den mittlerweile acht Bränden im Raum Marienberg gibt, die seit Wochen die Feuerwehrleute in Atem halten.

Entdeckt hatte den Brand der Krumhermersdorfer Andreas Jüngling, ein Motorsportler. Denn nur 300 Meter vom Grillplatz entfernt trainieren die Motorradbiathleten des MSV Stadt Zschopau. »Erst habe ich das Ganze nicht ernst genommen. Dachte, es ist ein Traktor. Aber dann sah ich, dass es brennt und bin sofort mit dem Feuerlöscher hingefahren«, berichtete gestern Andreas Jüngling, der resigniert feststellte, dass sein Einsatz nicht mehr viel genutzt habe. Vermutlich war das Feuer zehn bis 15 Minuten vorher gelegt worden. Doch vom Brandstifter keine Spur.

Die 19.33 Uhr alarmierten Krumhermersdorfer Feuerwehrmänner waren bereits drei Minuten später am Einsatzort. Zu diesem Zeitpunkt loderte die gesamte Schutzhütte. 1000 Liter Wasser aus dem Löschfahrzeug setzten sie ein, um wenigstens ein Übergreifen auf die Sitzgelegenheiten vor der Hütte und den Wald zu verhindern. Als der Wasservorrat zur Neige ging, waren Zschopauer Feuerwehrleute mit ihrem Löschfahrzeug zur Stelle. An einen erholsamen Fußballabend konnten die insgesamt 33 Einsatzkräfte nicht denken.

»Persönlich habe ich großen Zorn, vor allem deshalb, weil ein beliebtes Ausflugsziel zerstört worden ist«, so der Kommentar von Ortsvorsteher Jörg Tausch. Gerade in diesen Wochen werde der Grillplatz beispielsweise von Wandergruppen rege genutzt. Vor Jahren hätten Männer über die Aktion 55 den Treffpunkt mit viel Engagement aufgebaut. Den Schaden bezifferte die Polizei gestern auf 6000 Euro. Nun muss geprüft werden, inwieweit die Versicherung greift. Ob die Hütte der Marienberger Brandserie zuzurechnen ist, mochte Kreisbrandmeister Rene Ackermann nicht orakeln. Die Tatzeit sei eher ungewöhnlich. Bisher hatte der Feuerteufel nachts zugeschlagen.