C+H Doerffel, 1. Oktober 2006
Nachrichten
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250 Jahre Kirche Krumhermersdorf
Eindrücke vom Fest

Eine Kirche mittendrin im Dorf
Krumhermersdorfer feiern mit Ausstellung 250. Geburtstag ihres Gotteshauses

Freie Presse 2. Oktober 2006, Dirk Trautmann

Krumhermersdorf. Die sechsjährige Sophie Kahl hat am Samstagnachmittag das Band durchschnitten, das die vielen Neugierigen von der Ausstellung im Krumhermersdorfer Vereinshaus trennte. "Kirche mitten im Dorf" lautete das Motto des Volksfestes auf dem alten Sportplatz und eigentlich des ganzen Jahres. Seit Christi Himmelfahrt feiern die Krumhermersdorfer den 250. Geburtstag des Gotteshauses, so Pfarrer Johannes Röscher.

Zu den Feierlichkeiten gehörte auch ein Fußballspiel am Freitag. Eine Auswahl Krumhermersdorfer bezwang die "Göttlichen Grashüpfer", ein Team aus Kirchenmitarbeitern aus ganz Sachsen, 9:2. Im anschließenden Elfmeterschießen drehten die "Grashüpfer" den Spieß um und siegten mit 3:2.

Die Ausstellung hatte eine lange Vorbereitungszeit, erzählte Johannes Roscher. »Vor etwa zwei Jahren haben wir Ideen gesammelt, was wir anlässlich des Kirchweihjubiläums veranstalten könnten. Eine Ausstellung stand dabei von Anfang an auf dem Plan.« Das Motto der Schau wird schon durch die Anordnung der Ausstellungsgegenstände verdeutlicht: Eine stilisierte Kirche steht in der Mitte des Raumes, an der Tafeln mit historischen Daten sowie Ansichten des Ortes zu sehen sind. Durch eine Öffnung kann der Besucher hindurchgehen. Ringsherum präsentieren sich Vereine und Interessengemeinschaften aus Krumhermersdorf und nehmen das Gotteshaus in die Mitte.

»Ich glaube, dass auch in der heutigen Zeit die Kirche den Mittelpunkt des Dorfes bildet, und das nicht nur geographisch«, erläuterte Hermann Doerffel, der das Konzept erarbeitet hatte. Mit viel Liebe zum Detail präsentieren sich die Vereine: Die Handarbeitsgruppe zeigt Gestricktes und Gehäkeltes, unter anderem einen Läufer für den Altar, die Mitglieder der Kleingartenanlage "Am Pilzhübel" haben auf einem Erntedankwagen die Früchte des Gartens aufgebaut, die Schnitzer sind ebenso vertreten wie der Jagdverband und der MSV MZ Stadt Zschopau.

Die Besucher waren begeistert: »Das ist ganz toll. Da sieht man erst einmal, was für Fachleute in den jeweiligen Bereichen im Dorf wohnen«, schwärmt Maria Witt. »Ich kann nichts herausgreifen, es gefällt mir alles. Es ist eine enorme Fülle zu sehen«, meinte Günter Keilig. Der 69-jährige Manfred Beyer war extra aus Rostock gekommen. »Bis 1955 habe ich hier gewohnt und pflege immer noch die alten Beziehungen. Die Ausstellung wurde mit viel Engagement und Können gestaltet«, stellte er fest.