Umweltschutz
vor Ort

Wasserversorgungssatzung
des Zweckverbandes Kommunale Wasserversorgung / Abwasserentsorgung Mittleres Erzgebirgsvorland

§4 Auschluss- und Benutzungszwang

(1) ...
(2) Auf Grundstücken, die an die öffentliche Wasserversorgungsanlage angeschlossen sind, haben die Wasserabnehmer ihren gesamten Wasserbedarf aus dieser zu decken.
(3) ...

Brunnenwasser ist verboten!

Nach der nebenstehenden Satzung ist der Sachverhalt eindeutig geregelt. Die Einwohner müssen all ihr Wasser aus der Wasserleitung entnehmen, also dürfen sie keins aus Brunnen entnehmen.

Man kann nur spekulieren, warum dieser Absatz aufgenommen wurde.

Vielleicht gibt es noch andere Gründe. Das ändert aber nichts daran, dass hier der Umweltschutz unters Rad kam. Denn Trinkwasser muss hergestellt werden, richtig aufwendig mit viel Energie und Chemie. Wenn man es dann zum Gartengießen oder als Klospülung benutzt, war der ganze Aufwand für die Katz.

Grau ist allerdings die Theorie, denn es gibt jede Menge private Brunnnn - Tendenz steigend. Wer wird schon seinen Garten mit teurem Trinkwasser gießen und obendrein noch Abwassergebühren zahlen? Zwar lancierte der Zweckverband verschiedentlich Artikel in die Zeitung, die mit Pauschalgebühren bei zu geriner Abnahme drohten. Bis jetzt hörte man jedoch noch von keinem derartigen Fall - die Brunnen werden (zähneknirschend?) geduldet.

Aber das ist doch keine Lösung! Denn die Klospülung beispielsweise produziert richtig Abwasser, was richtig intensiver Behandlung bedarf. Wenn diese Behandlung nicht bezahlt wird, wird der Zweckverband die Preise anheben müssen. Was einer spart, müssen die anderen mitbezahlen.

Es wäre wohl an der Zeit, den Paragraph 4, Absatz zwei zu streichen! Und statt dessen zu verlangen, dass im Haus genutztes Brunnenwasser gemessen werden muss, will der Nutzer nicht eine Pauschale riskieren. - Man sollte das nicht nur in die Satzung schreiben, sondern richtig intensiv unter das Volk bringen, vielleicht sogar den Bau des privaten Wasserwerks fördern! DAS wäre Umweltschutz!

Oh weh, da kommt man aber beim Zweckverband nicht wirklich an: Die teure Investition zur Wasseraufbereitung, was soll denn damit werden, wenn die gar nicht richtig ausgelastet wird? Damit gefährdet ihr Arbeitsplätze, bringt unsere ganze Ökonomie durcheinander. INDISKUTABEL! - Der Zweckverband wird sich die Frage gefallen lassen müssen: Wollt ihr nun Energie sparen und Umwelt schützen oder nicht? Den am Zweckverband beteiligten Landkreisen stünde ein Nachdenken über diesen Fall gut zu Gesicht.