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Bevor ein Dorf entsteht |
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Das Kloster Hersfeld gehörte damals vor 800 Jahren zum Herzogtum Franken. Man sprach Rheinfränkisch dort. Man sollte nun annehmen, daß typische Ausdrücke übernommen wurden - falls die Siedler tatsächlich aus dem Hersfelder Land stammten.
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Aus der Verwendung von bach statt born oder brunn in allen vier Gebieten läßt sich schon ein wenig sprachliche Verwandtschaft ersehen. Bei au oder tal ist das bereits nicht mehr so eindeutig, und die Verwendung von hain bzw. wald sagt gar nichts aus. Erkennbar ist, daß die Besiedlung offenbar zu verschiedenen Zeiten erfolgte, da die Standardbezeichnungen für die neuen Orte sehr unterschiedlich ausfielen (hausen - reuth - grün - dorf).
Nannten die Siedler ihre neue Heimat nach der alten? Für die Orte der näheren Umgebung gibt es Namensentsprechungen an zwei Stellen:
Gelegentlich also könnten Ortsnamen schon so entstanden sein. So könnte sich die auffällige Namensübereinstimmung bei Lengefeld, Waldkirchen, Röthenbach und Lauterbach ergeben haben. Man muß aber bedenken, daß zwischen diesen Orten noch eine Menge anderer Orte liegen, die in der Hauptsache aus Name + dorf (bzw. grün, reuth, hausen) gebildet wurden oder nach typischen örtlichen Gegebenheiten benannt wurden. Ja, aus der Tabelle kann man schließen, daß die Benennung des neuen Orts nach einem Heimatort die Ausnahme war; in der Regel wurde wohl nach einer Person benannt.
Deshalb dürfte es auch kaum möglich sein, aus den Ortsnamen auf mehr als das Herkunftsland zu schließen. Und gegebenenfalls auf den Anführer der Siedler, den LOCATOR. Der demnach hier vielleicht Hermann hieß.
Verlauf der Salzstraße |