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Ein neuer Rückhalt für den Erzgebirgsschatz
Bau der Staumauer Neunzehnhain II seit gestern offiziell beendet - Wiederinbetriebnahme heute mit einer Besichtigung


S.U. in Freie Presse Chemnitz vom 26.08.2000, Marienberger Zeitung

Die imposante Natursteinmauer
von Neunzehnhain II: Der Bau ist 33 m
hoch und an der Krone 280 m lang.
Lengefeld. Sachsens Umweltminister Steffen Flath brachte es auf den Punkt: Das ausgezeichnete Trinkwasser aus dem Erzgebirges ist ein Schatz, sagte er bei der gestrigen Wiederinbetriebnahme der Talsperre Neunzehnhain II nahe Lengefeld. Wenn man so will, ist also die denkmalgerecht sanierte Natursteinmauer der Talsperre die Schatztruhe, die im Verbund mit den anderen Trinkwassertalsperren im mittleren Erzgebirge der Rückhalt für das wichtigste Lebensmittel in Südwestsachsen ist.

Annähernd 38 Millionen Mark hat es gekostet, das Bauwerk innerhalb von vier Jahren herzurichten. 82 Jahre hatte sie zuvor drei Millionen Kubikmeter Trinkwasser gespeichert. Bei der gestrigen Wiedereröffnung gab es viel Lob für die Bauleute, aber auch Kritik am Freistaat. Denn während sich die Herren von der Landestalsperrenverwaltung vor allem an der piekfein sanierten Natursteinmauer erfreuten, erinnerten der Umweltdezernent des Kreises, Udo Kolbe, und vor allem Lengefelds Bürgermeister Ingolf Wappler an die Lasten, die die Bewohner der Region tragen müssen, damit Chemnitzer und Mittweidaer gutes Wasser haben. "Noch immer gibt es keine Lösung für den Abwasserzweckverband", sagte Wappler und schielte auf den Umweltminister. Der soll nun Druck machen auf seine Kabinettskollegen, damit der Freistaat zusätzliche Fördermittel für die Kommunen in der Trinkwasserzone lockermacht. (su) Seite Sachsen

BESICHTIGUNG DER TALSPERRE

Ein Minister ganz unten: Sachsens Umweltminister Steffen Flath (rechts)
ließ sich vom Chef der Landestalsperrenverwaltung, Hans-Jürgen Glasebach
(2. von rechts) die Technik im unterirdischen Kontrollgang erklären.
Die Talsperre kann heute von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Zugänglich ist auch der 280 Meter lange Kontrollgang im Inneren der Mauer. Die Anfahrt erfolgt von der B 174 Uber die Straße nach Börnichen. Nahe der Bornwaldschänke sollte das Auto geparkt werden, zur Mauer geht's dann zu Fuß oder per Taxi.