Eine Gruft
im Fußboden der Kirche

fand sich beim Verlegen der neuen Fußbodenplatten 1984!

Wer bekam vor Jahrhunderten dieses Ehrengrab in der Kirche? Vielleicht

der hochedelgeborne, gestrenge, feste Herr Georg Friedrich Metzsch auf Reichenbach und Friesen, kais. Majestät Reichspfennigmeister, Churfürstlicher Durchlaucht zu Sachsen Geheimbde Rath, des hochlöblichen Oberconsistorii Präsident und hiesigen Ortes christlicher Collator?

Am 26. April fand sich unter dem Kirchenfußboden eine massive Gruft (unteres rechtes Bild, 3. linke Bankreihe), nachdem beim Heben des Grabsteins einige darunter befindliche Ziegel nachgegeben hatten. Durch ein etwa kopfgroßes Loch konnte man hineinsehen.

Die Ziegeldecke, früher von Holzbalken getragen, hing bereits durch. Balken und Dielenbretter waren von der Fäulnis total zerstört und in die Gruft auf den Bestatteten gestürzt. Von dem sah man nur noch einige grüne Kleidungsstücke.

Bemerkenswert war ein eingestemmtes Rohr mit Schraube, ähnlich wie es Gerüstbauer an Fenstern verwenden. Dieses war offenbar nicht älter als der damalige Fußboden. Vielleicht ist es eingesetzt worden, als dieser verlegt wurde (Der Gestaltung nach um 1900 oder etwas eher). Und demnach ist die Gruft schon damals geöffnet und instand gesetzt worden.

1984 wurde der Grabstein entfernt und im südlichen Anbau aufgestellt; die Gruft wurde zubetoniert.