29½ Bauern

Was zahlt
der Bauer von


anno 1551
an seine Herrn?

Aus dem Steuerregister
In diesem Dorf wohnen 77 Grundstücks- Eigentümer, davon 47 mit Kleinbesitz.
29 ½ Hufen gehören zu diesem Dorf, einschließlich 1 Hufe Richtergut. Die Flächen der Kleinbesitzer sind hier nicht mit berechnet.
In diesem Dorf ist das Richteramt erblich. Das Bauerngut des Richters ist kein Lehen. Der Richter darf nicht Bier brauen, sondern muß [für den Ausschank] dieses in Zschopau kaufen. Man hat in diesem Dorf eine eigene Gerichtsbarkeit, daher entfallen Gerichts- Abgaben. Der Richter ist verpflichtet, den Gerichtsverwaltern ein Essen auszugeben. Die Schöffen bezahlen aber die Getränke selbst. Dieses Gericht ist für keine weiteren Dörfer zuständig.
Frondienste
Sie müssen die Vorwerks-Felder in Zschopau pflügen und eggen, außerdem mähen, Garben binden, die Ernte einfahren und alles Notwendige tun. - Seit dem Verkauf dieser Felder ist statt der Arbeitsleistung Geld zu geben. Dabei steht es dem Amt frei, das Geld oder die Dienste zu fordern. Beim Bauen müssen sie auf Erfordernis helfen. Diese Einwohner sind auch zusammen mit denen von Gelenau für die Unterhaltung des Mühlenwehrs an der Zschopau zuständig: Steine fahren, Handlangerdienste leisten und wozu man sie noch braucht. Was man sonst an angemessenen Diensten noch von ihnen fordert, müssen sie auch tun.

Kriegs-Hilfsdienste
Dieses Dorf muß, sooft wie angefordert, 2 Fuß-Soldaten stellen. Auch müssen die Bauern je nach Besitz ihren Beitrag zu Kriegsfuhrwerken (Pferden und Wagen) leisten.

Was hatte der Einzelne zu geben?

Bauern beim Abliefern von Abgaben
Sehen wir uns einen Bauern näher an: Brosius Rottluff aus dem mittleren Dorf. Er hatte eine Hufe (ca 20 Hektar) Land, dafür mußte er jährlich

  • 16 Groschen Steuern bezahlen
    (Der Monatslohn eines Tagelöhners)
  • 2 Hühner und
  • 30 Eier und
  • 2 Garben Hafer abgeben
  • 4 Tage auf den Vorwerksfeldern in Zschopau
    pflügen oder eggen
  • 1 Tag dort Ernte einfahren
  • 1 Tag Gras hauen
  • 1 Tag Hafer schneiden (sensen!)
  • 1 Tag Korn schneiden
  • 1 Tag Flachs brechen
  • 1 Tag Unkraut jäten
  • 1 Fuder Holz hacken
  • 2 Fuder Holz aus dem Wald heranfahren
Das waren schon 13 Tage unentgeltliche Arbeit. Aber da war noch das Wehr in Zschopau zu unterhalten, da war Straße auszubessern, an der Augustusburg zu bauen, etliche Tage bei der Jagd im Bornwald zu helfen, Holz nach Blumenau zum Kohlenmeiler zu fahren und bei Kriegsgefahr im günstigsten Fall nur Pferd und Wagen zur Verfügung zu stellen.
"Was man sonst an angemessenen Diensten noch fordert, müssen sie auch tun"


Nachkriegszeit anno 1650
Bauernleben im 18. Jahrhundert
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