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Chronik
der Krumhermersdorfer Pfarrer


Pfarrarchiv Krumhermersdorf Locat XVIII Nr. 30/2, Auszug

1756 Kirchenbau

Die wahrscheinlich durch ihr hohes Alter sehr baufällig und für die wieder schnell wachsende Einwohnerzahl viel zu klein gewordene alte Kirche des Ortes wurde den 19. Mai des Jahres 1756, unter der rühmlich erwähnten Collatur Herrn Sigismund August von Metzsch, abgetragen; am 31. Mai desselben Jahres der Grundstein zu dem jetzigen, einfachen, aber ebenso zweckmäßig eingerichteten, als sehr hellen und freundlichen Gotteshause gelegt, und, wie die darüber gegebenen Kirchennachrichten lauten: "so fleißig und eifrig daran gearbeitet, daß schon am 22. August desselben Jahres (1756) die Mauern in die Höhe geführt, das Gesperre [Balken und Sparren] aufgesetzet, unter das Dach gebracht", und der neu designirte Pastoris substitutus Magister August Friedrich Wehner seine Probepredigt darin ablegen konnte. Der Ausbau der Kirche erfolgte wegen der nahrungslosen Zeit, erst im nächsten Jahre darauf; der Anbau des stattlichen Turmes noch zwei Jahre später.

1767/1772 Neubau der Schule / Brand der Schule

Auf den Tauffen, wo ich (der Pfarrer) nicht zugegen bin, räsoniere [maule] er [der Schulmeister] wegen dem Brand [der Schule] und lästere auch die hiesigen Einwohner, daß sie ihm nicht beigestanden und seine wenige Habe helfen retten. Es habe gar einer die Tür einer Kammer zugeschmissen, daß niemand etwas retten könne. Doch Johann Gottlieb Rümmler kann bezeugen, daß niemand etwas zu retten instande gewesen ist, weil das auf dem Boden gelegene Heu in völliger Glut den Leuten auf den Hals gefallen und andere behaupten, wenn das Heu und Grummt nicht auf dem Oberboden gelegen hätte, die ganz neue und nun vor 5 Jahren von Grund auf erbaute Schule hätte gerettet werden können.

1764 Verkehrsunfall

Gottfried Franz am 17. 10. auf der Marienberger Straße, wo diese über Gotthelff Malers Guth gehet, von dem umfallenden Salzwagen erschlagen, noch diesen Tag gerichtlich aufgehoben und auf Kosten seines Dienstherren mit Leichenpredigt und Abdanckung begraben

1777 Begräbnis vor dem Altar

Herr Johann Adolph von Metzsch aus dem Hause Krumhermersdorff, als ein Sohn des ehemahligen Gerichts Herrn und Colletoris allhier, Herrn George Rudolph von Metzsch und des einzigen Herrn Collatoris Vaters Bruder, starb nach ein langwieriges Lager den 24. April im 81.sten Jahr seines Lebens und ward den 26. gegen Abend in der Stille beigesetzt und in ein gewölbtes Grab vor dem Altar an der Seite des Herrschaftlichen Bethstübchen gelegt. [Damit dürfte die Südseite gemeint sein].

1781 Ein Begräbnis in der Kirche

Charlotte Cunigunde von St. Michel als des hiesigen Hochadlichen Gerichts-Herren, Herrn George Siegmund von Metzsch, Frau Schwieger Mama starb seelig den 14. Juni im 67sten Jahr ihres Lebens und wurden den 17. ej. in ein gewölbtes Grab gerade vor dem Altar in der Stille beygesetzt. Es ward der selben 14 Tage hinter einander eine Stunde Vormittags von 11 biß 12 Uhren mit allen Glocken geläutet, auch schwieg die Orgel solange.

1791 Noch ein Begräbnis in der Kirche

Herr Friedrich Heinrich Freiherr von St. Michel als des Hochadelich Gerichts Herrn allhier Herr George Siegmund von Metzsch Schwieger Vater starb seelig den 22. Februar und war den 26. Febr. in der hiesigen Kirche in ein gewölbtes Grab vor dem Altar in der Stille beigesetzt seines Alters fast 78 Jahr. Wegen dieses Todes Falls wurde 14 Tage lang täglich eine Stunde von 11 bis 12 Uhr mit allen Glocken geläutet und schwieg auch so lange die Orgel.

1797 Begräbnis in der Leichenhalle

Herr M. August Friedrich Weiner, in die 41 Jahr treuverdienter Pfarrer allhier, starb selig vom Schlage gerühret den 6. Maj und wurde nach erhaltener hoher Concession auf sein ausdrüchliches Verlangen in der neuen Leichhalle befindlichst eingesencket, den Sonntag darauf aber als Dom. Cantate dann in seinem letzten Willen geäußerten Verlangen gemäß nach der Predigt sein Lebenslauf verlesen. Die Zeit seiner Wallfahrt ist 74 Jahre 4 Monath und 6 Tage. Sein Ruf muß Ehr seyn, und sein Gedächtnis in Seegen bleiben. Vorstehendes hat sein hinterlaßener Vetter Magister Friedrich Ehrenreich Weiner, Pfarrer in Altenberg, aufgezeichnet. [Zu dieser Zeit waren Begräbnisse in der Kirche bereits verboten]


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