Drei Dörfer
im Bornwald?

Die Entstehung dieser Sage liegt noch nicht allzuweit zurück. Erstmals um 1900 schreibt man in einem Buch von solchen drei Dörfern. Da nachweislich im Bornwald nur eins lag (Berthelsdorf), muß man vermuten, daß der Autor dieses Buchs unzutreffende mündliche Überlieferung aufschrieb.
In unserem Jahrhundert schrieb man diese Geschichte unkritisch immer wieder ab. Der Goldbach entstand aus einem Lesefehler: Er hieß früher Hölzelbach, was man bei schlechter Kenntnis alter Schrift um 1800 als Goldbach las. Auch der Name Schwarzbach ist erst seit jener Zeit gebräuchlich, vorher hieß dieser Bach Heide-Flößel. Berthelsdorf war deutlich kleiner als Krumhermersdorf (ein Lesefehler der genannten Urkunde, die von »Krumhermersdorf, welches vor dem Berthelsdorfer Wald gelegen ist« spricht) und verschwand lange vor dem 30-jährigen Krieg.
n den noch weniger tief zertalten westlichen Teilen des Bornwaldes bestanden einst drei Dörfer, die zusammen ein Kirchspiel bildeten:

Oberhalb der großen Neunzehnhainer Talsperre am oberen Goldbach das Dorf Mittelbach, oberhalb des Schwarzen Teichs das Dorf Schwarzbach, an das heute die Gewässerbezeichnung erinnert, und schließlich am Grenzbach das Kirchdorf Berthelsdorf, das ziemlich groß gewesen sein muß; denn in alten Urkunden schrieb man von Krumhermersdorf bei Berthelsdorf.

Die Flurnamen Kirchhof und Kirchhofflügel erinnern noch an die Gegend des ehemaligen Friedhofs. Diese Dörfer wurden 1632 durch die Schweden zerstört.

 
 

Aus »Werte unserer Heimat - Das mittlere Zschopaugebiet.
Wahrsch. nach R. Timme.