Der Südzipfel des Hersfelder Lehens (eingefärbt). Die 1369 zu Rauenstein gehörigen Orte dunkel.

Den Berthelsdorfer (Wald), den Bornwald, den Lengefelder (Wald), den Lautenhain. Und diese Waldgebiete passen tatsächlich zu Orten der Umgebung: Der Bornwald liegt in der Verlängerung Börnichens, der Lengefelder Wald umgibt Lengefeld und der Lautenhain setzt die Lautaer Fluren fort. Dazwischen liegt der Berthelsdorfer Wald, von dem schon 1452 die Rede ist. Nur hier kann jenes Berthelsdorf gelegen haben, von dem 1369 gesagt wird, es gehöre nur halb zur Herrschaft Rauenstein!

Aber dieses Dorf ist kleiner als Krumhermersdorf! Akzeptiert. Jene Urkunde von 1567, in der das anders stehen soll, spricht vom "Berthelsdorfer", damals gängige Bezeichnung für Berthelsdorfer Wald; und NICHT von Berthelsdorf! Dieser Wald war kurfürstliches  Jagdrevier und daher all den adligen Herrschaften viel besser bekannt als das Dorf daneben!

Und die beiden anderen Dörfer? Für die bleibt ja überhaupt kein Platz. - Irgendwann in unserer Zeit meinte mal jemand, dann müsse man halt Platz schaffen. Und flugs strich man das Oberdorf von Krumhermersdorf weg und siedelte eins dieser Dörfer im Grenzbachtal an. Lassen sie sich versichern: Bei den damaligen Lehn- und Eigentumsverhältnissen war das völlig undenkbar! Wirklich. Der flüchtige Betrachter kann schon mal aus der Flurbezeichnung "Mittelbachs Kohlhau" ein Dorf machen; aber damit hat es dieses noch lange nicht gegeben. Ebensowenig wie Schwarzbach am Schwarzbach lag, denn noch 1616 (als es dieses angebliche Dorf schon lange nicht mehr gab) hieß dieser Bach "das Heideflößel".

Berthelsdorf aber scheint es wirklich gegeben zu haben, und an seinem Verschwinden dürften Pest, Hussiten und die Lust des Kurfürsten am fröhlichen Jagen schuld gewesen sein.