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1369
Nobilis Johans
de waldenberg
Urkunde für die Herren von Waldenburg
über ihr Lehen Schellenberg


Staatsarchiv Dresden, Cop 27, Bl. 79b (vgl Kommentar in Mitteilung <"../mitteilungen/kobuch_1989.htm">Staatsarchiv 1989),
HTML: C+H Doerffel 07/2000
Wegen der Bedeutung dieser Urkunde als erste Erwähnung Krumhermersdorfs haben wir sie Zeile für Zeile übertragen. Abkürzungen haben wir aufgelöst, notwendige Ergänzungen in [eckigen Klammern] eingefügt. Unsichere Übertragung ist grau geschrieben.
Die Wiedergabe in der neuen sächsischen Kirchengalerie (Lengefeld) ist flüchtig bis falsch und daher kaum brauchbar.

Wir frieder, balth[asar] vnd wilh[elm] bekennen etc als von dem Edeln Herrn Johans dem Eldern vnd Johans dem Jungern Herrn tzu Waldenburg Vnsn Liebn getruwn willkur gegebn gegebn (1) hattin die nachgeschrieben gut Ruwinsteyn Windestorff Lengenfelt Rotenbach di Barnstube den Swartzwaldt die Gottlabe mit aller tzugehorunge die tzupe halb Bertoldsdorph den Achtinhain Hermanstorff mit dem Forste vnd mit allen tzugehorungen die czu den marken gehoren mit czwen iren mannen czubehalden Vnde vns tzu Vnderwisene daz sie die Lehin der gute vs vns entpfangen Hetten Bekenne wir offelichenmit diesem briue / daz die Vorgenannten / er Hans der Eldere vnd er Hans der Jungere von Waldenburg Herrn daselbens mit tzwen iren manen Peter von furtheym vnd Hans Kachen vor vnsern Liebn Bruder Wilh[el]m vnd vor synem Rate czu Rochlitz gewest synt / vnde haben da di o[ben] ge[schriebenen] gut alle vnd ein jeglichs befunden mit alle ....... tzugehorung als obn geschrieben sted recht vnde redlich behalten also / daz sie die selbn gut mit bezzerin rechte ...... sint den vnser / vnd habn vns auch di selbins bedacht daz sie die obigen gut von vns enpfangin vnd herbracht habn czulehen mit alln eren vnd ...rben als sie die bizherhan besezzin / daruber so gunen wir dem vorge[nannten] Herrn Hans dem Eldern vnd Herrn Hans dem Jungern Herrn tzu Waldenburg Vnsn Liebn getruwn vnd nen erbn von sunderlichen gnaten die obengesch[riebenen] gut von vns vnd vnsn erbn gernwiglich czubehalden vnd czubesitzen tzu rechtem Lehn amt trifft dies brievs gnediglichen dat[um] Anno domini f[er]ia s[ekun]da post diem epiphanie.

Wir, Friedrich, Balthasar und Wilhelm bekennen [das Folgende], daß dem Edelmann Johann dem Älteren und Johann dem Jüngeren , den Herren zu Waldenburg, unseren lieben getreuen Untergebenen [man] gegeben hatte die folgenden Güter: Rauenstein, Wünschendorf, Lengefeld, Röthenbach (2) die Bärenstube (3), den Schwarzwald, die Gottlabe mit allem Zubehör, die Zupe (4), ein halb Berthelsdorf, den Achtinhain, [Krum-]Hermersdorf mit dem Forste (5); [das alles] mit allem Zubehör, das zu den Gebieten gehört; mit zweien ihrer Leute zu behalten. Und uns [und anderen] zur Bestätigung, daß sie das Lehen dieser Güter von uns empfangen hätten, bekennen wir öffentlich mit dieser Urkunde, daß die oben genannten: Herr Hans der Ältere und Herr Hans der Jüngere von Waldenburg, die Herren dort, mit zwei ihrer Leute: Peter von Furtheim und Hans Kachn bei unserem lieben Bruder, Herrn Wilhelm, und bei seinem Rate zu Rochlitz gewesen sind (6). Und haben da die oben genannten Güter alles und jedes befunden mit allem Zubehör, wie oben geschrieben steht, recht und redlich benutzt. Also: Daß diese Güter mit besserem Recht unser sind. Und [es] haben sie auch bedacht, daß sie die oben genannten Güter von uns empfangen haben als Lehen mit allen Rechten und Pflichten, wie sie diese bisher besessen haben. Deshalb gönnen wir den Vorgenannten, Herrn Hans dem Älteren und Herrn Hans dem Jüngeren - Herren zu Waldenburg - als unseren lieben getreuen [Gefolgsleuten] aus besonderer Gnade, die oben genannten Güter von uns und unseren Nachkommen für immer zu behalten und zu besitzen als rechtes Lehnamt. Das legt diese Urkunde gnädig fest. Datum A.D. am 2. Tag nach Epiphanias [1369] (7)


  1. Tatsächlich 2x geschrieben
  2. Wüstung nördlich von Reifland
  3. Unbekannt. In der Landkarte von Zimmermann 1616 ist eine Gegend des Bornwaldes/Heinzewaldes als "Bärnholl" bezeichnet.
  4. Das Wort "halb" bezieht Frau Wißuwa auf die Tzupe, das ist gewiss nicht zu widerlegen, aber auch eben nicht beweisbar. Vor allem, da ihre Erklärungen, was denn die Tzupe sei, doch ziemlich weit hergeholt sind. Spätere Krumhermersdorfer Herren hatten ein Fischfangrecht in der Zschopau - vielleicht könnte sie damit gemeint sein? - Die Zuordnung "halb Berthelsdorf" lässt bei weitem nicht so viele Fragen offen, vgl unseren Beitrag im Heimatfreund 1988.
  5. Das Hölzel ?
  6. Das ist in der Übertragung der Neuen sächsischen Kirchengalerie total anders dargestellt !
  7. Das Jahr ergiebt sich aus anderen Urkunden im gleichen Urkundenbuch.

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