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Gegen 1170 |
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gründen Siedler das Dorf (Krum)hermersdorf
Einiges ist vom damaligen Leben überliefert: Das Bild aus dem "Sachsenspiegel" zeigt markante Szenen: Genehmigung bekommen, Wald roden, Haus bauen, und darunter: sich zur Wehr setzen gegen gierige adlige Herren.
Mit Fantasie haben Leute später aufgemalt, beschrieben, ja sogar nachgelebt, wie es damals zuging. Gewiß, man war hier von vielen Abgaben verschont, die im Ursprungsland die Bauern drückten. Aber der Boden ertrug auch nicht soviel wie dort, und es war ein rechtes Glück, daß man schon um 1160 in Christiansdorf Silber fand; und zwar richtig gutes Erz! Wenige Jahre später entstand mitten im Gebirge eine bedeutende Stadt: Freiberg.
Davon profitierten die Dörfer, denn dort konnte man den bescheidenen Überschuß viel besser als vor Ort verkaufen. Aber das reizte auch die hohen Herren: Heinrich von Schellenberg, der Herr dieser mittleren Erzgebirgsgegend, machte die Wege unsicher und zog Abgaben ein, die ihm wohl nicht ganz rechtens zustanden. Das trug ihm den Name Raubritter ein.
Kirche und Ritter stritten um diese Abgaben und zogen sie im Zweifelsfall beide ein. Das kostete schließlich den Ritter Kopf und Land, und der neue Herr ließ sich seine Grenzen und Abgaben genau aufschreiben - womit erstmals Krumhermersdorf erwähnt wird. Der Bischof in Meißen ließ sich diese Übereinkunft schließlich mit einer Kirche in Krumhermersdorf bezahlen.
Für die Bauern wurde das Leben damit nicht leichter ... im Nachbarland Böhmen war's wohl aber noch schlimmer mit den Lasten und Diensten für Ritter, Grundherren und Kirchen, und die Bewegung der Hussiten versuchte dem ein Ende zu setzen. Erst in Böhmen, dann auch in Sachsen. Wahrscheinlich war der Krieg mit den Hussiten schuld am Verschwinden des Nachbarortes Berthelsdorf.
C+H Doerffel Krumhermersdorf, April 98 |
Raubritter von Schellenberg |
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