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| Berggeschrei! Reichste Silberfunde in Schneeberg! Scharen von Leuten graben das Gebirge um! |
Berggeschrei hießen die Sensationsnachrichten von allerreichsten Erzfunden 1168 bei Freiberg. Dem Markgrafen Otto hatte dieses Silbererz zum Beiname Der Reiche verholfen. Es war aber auch mancher einfache Bergmann steinreich geworden, und Freiberg galt lange als eine der wohlhabendsten Städte.
Markgraf Friedrich der Streitbare - geboren 1370 - erreichte mit seiner "Streitbarkeit" mancherlei:
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Nun liest man ja immer mal als erste Nennung Zschopauer Bergbaus die Jahreszahl 1293. Tatsächlich existiert eine
Urkunde aus diesem Jahr: Anarch von Waldenburg bestätigt, daß er dem Kloster Nimbschen (bei Grimma) den Bergzehnt aus der Herrschaft Wolkenstein schenkte. - Damals gehörte jedoch Krumhermersdorf über Rauenstein zu Schellenberg, so daß diese Urkunde kein Bergwerk auf dem Gelände unseres Ortes betreffen konnte: Es ist nicht anzunehmen, daß die Schellenberger ihren Feinden, den Waldenburgern, auf ihrem Gebiet solche Rechte eingeräumt hätten.
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1377 noch nicht auf, erst
1407 wird es darunter genannt. Man kann daher annehmen, daß in dieser Zeit der Zschopauer (Krumhermersdorfer) Bergbau begann.
Anmerkung: Mit allem Bergbau ist hier nur der auf Silber gemeint. Solchen auf Eisen soll es bereits lange vorher und sehr verbreitet gegeben haben, doch war er unbedeutend.
Eine Menge Rechte und Pflichten sind schon 1377/1407 für die Bergwerke festgelegt. Doch das Berggeschrei war das noch lange nicht.
In der Regel war der Besitzer des Bergwerks auch Bergmann (Eigenlehner), und ging mit viel Fleiß und Ausdauer seiner Arbeit nach, die ihm nicht mehr einbrachte als anderen Handwerkern. Doch wer sucht, der findet! Gegen 1470 ging es von Mund zu Mund, unerhört reiche Erzgänge hatte man in der Schneeberger Gegend gefunden. Von überall her kamen Leute, sich ein Feld abzustecken und zu graben. Wer zu spät kam, den bestrafte das Leben ... er mußte halt woanders sein Glück versuchen. Und das taten auch genügend Leute!
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![]() | Wahrscheinlich hatte es den bisherigen Eigenlehnern nur an Kapital gefehlt - sonst hätte ja keiner deren Bergwerke gekauft. Bei solcher Konjunkturlage! |
1478 zum Bergmeister und ließen sich die Krumhermersdorfer Bergwerke zuschreiben. Sicher gingen sie davon aus, daß man nur genug Kapital daranwenden müsse, um eine Goldgrube draus zu machen, also lohnende Mengen Silbererz zu finden.
1493 wird vom Kurfürst selbst nochmals bestätigt, welche Rechte und Pflichten der Zschopauer (Krumhermersdorfer) Bergbau mit sich bringt. Viel Verwirrung war um diese beiden Urkunden bisher in allen Büchern!
Folgendes wurde 1493 festgelegt:
Das Abbaurecht bekommen die (neuen) Eigentümer der unten genannten drei Gruben. Wer sonst noch Bergbau betreiben will, muß sich dieses Recht von jenen erkaufen.
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Von Krumhermersdorf war eigentlich bei alledem nie viel die Rede. Grundherr, Erbrichter und Bauern durften höchstens ab und zu nicken bei einer Anordnung von oben. Sie mußten den Bergbau dulden, waren nicht am Ertrag beteiligt, und nur der Eigentümer des Bodens erhielt eine Abfindung für den Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche. Natürlich konnte ein jeder Krumhermersdorfer Mitglied einer Bergbaugesellschaft werden. Wenn er Geld dazu hatte. Und wenn gerade Kapital gebraucht wurde oder Anteile (Kuxe) zum Verkauf standen. Ahnung brauchte er nicht unbedingt zu haben ... Aber welcher Bauer hatte schon Geld übrig! Vor allem dafür!!
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Wer Bergbau treibt und spielt im Schach, seh sich wohl vor und tu gemach ... |
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C+H Doerffel Krumhermersdorf 1998 |
Die heilige Dreifaltigkeit Goldfunde am Lautenbach? Die Silberbergbaugesellschaft Stillgelegt Besucherbergwerk Das Marmorbergwerk Weißer Ofen
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