Die Heilige 3-faltigkeit Fundgrube

1493 bekamen zwei reiche Zschopauer das Bergwerk "Am Birkenberg", dazu den Entwässerungsstollen zur Zschopau hin und was noch dazwischenlag. - Eine ganze Weile hört man rein gar nichts vom Krumhermersdorfer Bergwerk. Außer Gerüchten: Zentner von Silber sollen in Dresden abgeliefert worden sein ... doch dann waren es wohl nur paar Lot.

Wenn in einem vorhandenen Gang kein ergiebiges Erz liegt, dann kann das verschiedene Ursachen haben:

Dagegen lässt sich schließlich was tun! Einfach weitermachen und den Bergleuten beispielsweise statt Lohn Anteile am noch zu findenden Silber versprechen. Subventionen für den Bau des Ableitstollens erwirken (mehr Ertrag, mehr Steuern für den Kurfürst!!). Und schließlich einen Namen für die Grube, der Ansporn und Verpflichtung zugleich ist

Um 1550 erstmals liest man von der "Heiligen Dreifaltigkeit Fundgrube und tiefer Erbstollen" Und weiter oben, im Gansbachtal, heißt die Grube im Espenwald jetzt "Reiche Hoffnung". Eigentlich kann's doch nun gar nicht fehlen!

Was fördert man eigentlich so alles zu Tage? Der Stadtchronist Simon schreibt 1821:

Man bricht das güne Bleyerz insgemein drusigt und crystallinisch, und ist an Farbe blasgrün, grasgrün oder auch dunkelgrün. Das weise Bleyerz ist allezeit ziemlich durchsichtig, und kommt drumweise, oder als dünne Blättchen, welche sich an den Gang anlegen, vor. Das schwarze Bleyerz bestehet zuweilen in einem Pulver, sonst findet man solches auch etwas derber; das braune Bleyerz, welches aber sehr selten ist, kommt seiner Strucktur nach, dem grünen völlig bei, und auch auf alle den Gruben, wo grünes und braunes Bleyerz bricht, findet man auch Eisenocker, welcher vermuthlich die Farbe macht.

Und wo bleibt das Silber?

Es finden sich an guten Stellen zwei bis zweieinhalb Lot im Zentner Erz, also 2,5 % ... Das ist freilich nur sehr wenig, denn es gab ja mehr schlechte als gute Stellen. Kein Wunder, dass die Grubenbesitzer irgendwann dankend abwinken. Silber aus Fern-West, Peru etwa, ist trotz Transport noch billiger. Eigentlich wäre es vernünftig das Bergwerk dicht zu machen.

Nur: Da gibt es so eine Art Fördermittel vom Kurfürst. Wenn eine Stadt sich mit Silberbergbau befasst (wer redet im fernen Dresden schon von Krumhermersdorf), braucht sie beispielsweise weniger Abgaben abzuführen. - Diese Förderung muss doch recht beachtlich gewesen sein, denn die Stadt Zschopau übernimmt die unrentablen Bergwerke selbst; einzig darum, dass es bei dieser Förderung bleibt.

Irgendwann ist der untere Stollen noch bis über den Gansbach hinaus abgebaut, aber nicht ergiebiger geworden. Wenn frommer Name und Geduld nicht helfen, muss Technik ran, das Silber in größerer Tiefe freizulegen. Die Stadt läßt zwischen unterem und mittlerem Stollen einen riesigen Hohlraum herstellen, etwa unter dem Wurzelweg. Dort treibt Wasser aus dem Gansbach ein Wasserrad, und dieses schöpft das Grundwasser aus den Gesenken ganz unten. 30 Meter unter dem Niveau der Zschopau!

Ein Buch im Archiv meldet um 1760 mal etwas weniger, mal etwas mehr als eine Tonne Silbererz im Jahr.

ERZ !!! Nicht reines Silber. Nach 1780 ist das Bergwerk für Jahrzehnte stillgelegt, dann probiert man wieder, legt es wieder still. Man findet Silber, immer wieder, aber wenn schon der Bergwerksbetrieb in einer Region wie Marienberg, Annaberg und Schneeberg nicht mehr loht - in Krumhermersdorf ist damit ganz gewiss nichts zu gewinnen. Die Bergleute müssen sich andere Arbeit suchen.


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